An historische Nachrichten rund um das Wetter haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Für das im Oktober 2024 abgelaufene hydrologische Jahr konnten wir in unserem Wasserreport etwa folgende Botschaft vermelden: So nass war es seit über 100 Jahren nicht mehr. Damit war es das zweite überdurchschnittlich nasse Jahr in Folge. Gute Nachrichten für unsere Grundwasserreserven.
Info
Neujahr im November
Das hydrologische Jahr, das auch Abflussjahr oder Wasserwirtschaftsjahr genannt wird, weicht vom Kalenderjahr ab. Es beginnt am 1. November und endet am 31. Oktober des Folgejahres.
Und es ging feucht weiter: 125 Millimeter Regenwasser pro Quadratmeter misst der Deutsche Wetterdienst (DWD) für November am Hamburger Flughafen, rund 85 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Es folgten ein eher trockener Dezember, ein durchschnittlicher Januar und jetzt zwei trockene Monate Februar und März: 5,3 Millimeter Niederschlag kamen im Februar vom Himmel (90 Prozent weniger als im Mittel), im März waren es mit 11,5 Millimetern auch nur ein paar Tropfen mehr.
Grundwasser ausreichend gefüllt – Blick in den Untergrund
Das Hamburger Trinkwasser wird zu 100 Prozent aus Grundwasser gewonnen und naturnah aufbereitet. Grundwasser ist stets im Fluss und bildet sich durch Regen ständig neu. Dies geschieht vor allem im Winter, wenn weniger Niederschlag verdunstet oder von den Wurzeln gebraucht wird.

Kurzfristige Schwankungen beim Wetter lassen sich vor allem in den flachen Grundwasserleitern nachweisen. Zum Beispiel an der Messstelle SEM4/2 bei Neugraben-Fischbek, deren Kurve bereits eine kleine Delle zeigt.
Ein Blick in die Tiefe deutet dagegen auf den Langzeittrend und der sieht nach zwei überdurchschnittlich feuchten Jahren gut aus: Hamburgs Grundwasserleiter sind ausreichend gefüllt.
Wie kann ich sorgsam mit Wasser umgehen? – Tipps für Zuhause
Dass wir uns um unser Grundwasser keine Sorgen machen müssen, heißt nicht, dass wir Trinkwasser sorglos gebrauchen sollten. Wer einen Garten oder bepflanzten Balkon hat, kann Regenwasser in Tonnen oder einer Zisterne auffangen. Unter anderem für Regenwasserzisternen winkt in Hamburg derzeit Fördergeld im Rahmen des RISA-Förderprogramms.

Aber auch wer keinen Garten hat, kann mit einfachen Mitteln einen Beitrag zum Schutz der kostbaren Ressource leisten. Das geht zum Beispiel durch effiziente Geräte, die Nutzung der Spartaste auf der Toilette oder mit wassersparenden Armaturen.