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Regenwasser nutzen

Gründächer, Mulden und andere Maßnahmen des dezentralen Regenwassermanagements entlasten das Sielnetz und halten Wasser in der Stadt. Als Eigentümer können Sie etwas für Umwelt und Stadtklima tun und dabei zusätzlich Gebühren sparen.

Hamburg macht sich für Regen bereit

Hamburg wächst und in Folge der Stadtentwicklung werden immer mehr Flächen versiegelt. Dort, wo der Boden zugebaut ist, kann Regen nicht versickern. Das sorgt für mehr Belastung in unserem Sielnetz und kann im Fall von Starkregenereignissen auch zu Überflutungen führen.

Dezentrales Regenwassermanagement kann da entlasten: Auf Gründächern, in Mulden und Teichen, in Parks und an Fassadengrün kann Regenwasser verdunsten, versickern oder zurückgehalten werden – und das dort, wo es sonst als Niederschlag auf die Erde fällt.

Vorteile von dezentralem Regenwassermanagement Regen nutzen

Vorsorge bei Starkregen, Kühlung in Hitzeperioden und weniger Regenwasser, das im Klärwerk landet – die Vorteile im Überblick.

Schutz vor Starkregen

Mulden, Gründächer oder Rückhaltebecken können Regenwasser aufnehmen und zwischenspeichern.

Kühlung in Hitzeperioden

Dachgärten, Stadtbäume und Fassadengrün halten Regenwasser vor Ort und sorgen so für eine Abkühlung.

Gebühr sparen

Wird Regenwasser nicht in das Siel abgeleitet, fällt keine Niederschlagswassergebühr an. 

Maßnahmen zur Regenwassernutzung Regenwasser sinnvoll nutzen

Als Eigentümer haben Sie viele Möglichkeiten sich, Ihrer Umwelt und dem Stadtklima etwas Gutes zu tun. Hier haben wir  verschiedene Maßnahmen für Sie gesammelt.

Gründächer

Foto: Konzernkommunikation / HW

Bei einem Gründach wird das Regenwasser in einer ein- oder mehrschichtigen, mit Moosen, Gräsern, Stauden, Sträuchern oder Gehölzen bewachsenen Dachauflage vorübergehend gespeichert. 

Ein Teil verdunstet, überschüssiges Wasser wird abgeleitet. Bei einem einfachen Aufbau ist wenig Pflege notwendig, bei Dachgärten kann auch mehr Arbeit anfallen.

Förderprogramm für Gründächer

Bis 2024 stellt die Umweltbehörde drei Millionen Euro in einem Förderprogramm zur Dachbegrünung zur Verfügung.

Wasserdurchlässige Beläge

Zu sehen sind sogenannte Rasengittersteine, also Betonsteine, die Löcher haben, aus denen Gräser wachsen.
Rasengittersteine (Foto: Jörg Böthling / HW)

Weg mit Beton und Steingarten: Wasserdurchlässigen Materialien wie Rasengitter- oder Pflastersteine mit offenen Fugen, Kies oder Sand ersetzen die vorhandenen undurchlässigen Beläge.

So findet Regen wieder seinen Weg ins Erdreich. Ein weiterer positiver Effekt neben der Versickerung ist die Speicher- und Verdunstungsmöglichkeit zur Verbesserung des Kleinklimas.

Seit Herbst 2024 können Grundstückseigentümer beim Befreien versiegelter Flächen von z.B. Beton oder Asphalt einen Zuschuss von 30-50% der förderfähigen Kosten erhalten. Weitere Informationen zu dieser Förderung finden Sie bei der Investitions- und Förderbank Hamburg.

Versickerungsanlagen

Zu sehen ist eine abschüssige Mulde im Rasen mit einem Kanaldeckel im Zentrum, im Hintergrund sieht man Wohnungen.
Mulde zur Versickerung von Regenwasser im Quartier Am Weißenberge in Fuhlsbüttel (Foto: Jörg Böthling/ HW)

In Mulden, auf Grünflächen oder in sogenannten Rigolen – unterirdischen Speicherkörpern – kann Regenwasser zwischengespeichert werden und auf Ihrem Grundstück versickern.

Bis es zu Grundwasser wird, erfährt das Regenwasser eine Anreicherung mit lebenswichtigen Mineralien, die unserem frischen Trinkwasser zugutekommen. Bei allen Vorteilen des Versickerns dürfen daher die Belange des Grundwasserschutzes nicht außer Acht gelassen werden. Versickerungsanlagen sind grundsätzlich erlaubnispflichtig.

Seit 2024 können ebenfalls 30-50% Zuschuss zu den förderfähigen Kosten für die Gestaltung von Versickerungsflächen geltend gemacht werden. Weitere Informationen zu dieser Förderung finden Sie bei der Investitions- und Förderbank Hamburg.

Regenwasser für den Garten

Foto: Jörg Böthling / HW

Regenwasser, das in einer Regentonne oder einem größeren Regenspeicher wie einer Zisterne aufgefangen wird, kann zur Bewässerung des Gartens genutzt werden.

Je nach Größe und Beschaffenheit der Dachflächen sowie des Volumens des Regenwasserspeichers besteht mit Regenwassernutzungsanlagen auch die Möglichkeit, Regenwasser außerhalb der Gartennutzung zu nutzen.

Förderprogramm "Regenwasserzisterne"

Seit Anfang Juli 2023 unterstützt die Hamburger Umweltbehörde Bau und Installation von Speichern für Regenwasser. Das Förderprogramm finanziert mit maximal 1.500 Euro bis zu 40 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Weitere Infos: 

Richtlinien zur Förderung

 

 

 

Der Leitfaden Download

Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung – so geht‘s

Dezentrale naturnahe Regenwasserbewirtschaftung bedeutet, dass Niederschläge grundsätzlich dort, wo sie anfallen, erfasst und – soweit möglich – an Ort und Stelle durch geeignete Anlagen wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden.

In diesem Leitfaden für Planer, Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen finden Sie alle Maßnahmen auf einen Blick.

Niederschlagswassergebühr sparen

Dezentrale naturnahe Regenbewirtschaftung ist nicht nur gut für das Stadtklima, sondern entlastet mitunter auch den Geldbeutel: Wer Flächen entsiegelt, ein Dach begrünt oder eine Zisterne aufstellt, kann die Fläche verringern, für die ansonsten jährlich Niederschlagswassergebühr anfällt. Wer Regen statt Trinkwasser zur Bewässerung nutzt, spart Trinkwasser und zahlt gegebenenfalls weniger Niederschlagswassergebühren.

Fläche ist nicht gleich Fläche

Die Beschaffenheit von Boden und Dach haben Einfluss darauf, mit welchem Flächensatz abgerechnet wird. Einige Beispiele finden Sie hier:

1. 100 Prozent Flächensatz: Dachflächen, Beton, Asphalt

2. 50 Prozent Flächensatz: Gründächer, Rasengittersteine, Versickerungsanlage mit Notüberlauf

3. Keine Fläche: Kies, Sand, Schotterrasen

Häufige Fragen zur Niederschlagswassergebühr

Wenn Regen von Ihrem Grundstück in die Kanalisation fließt, verursacht das Kosten. Diese rechnen wir unter dem Begriff „Niederschlagswassergebühr“ ab. Die Höhe der Abgabe berechnet sich nach der versiegelten Grundstücksfläche, zum Beispiel das Dach, gepflasterte Hofflächen oder Garagen. Grundlage für die Erhebung der Niederschlagswassergebühr ist das Sielabgabengesetz. Als Entwässerungsgebühr ist sie von der Umsatzsteuer befreit.

Egal ob Flächenänderungen oder Abrissmitteilungen, uns reicht ein formloser schriftlicher Antrag. 

Senden Sie diesen bitte per E-Mail an: [email protected]

Weitere Informationen finden auf unserer Seite: Niederschlagswassergebühr in Hamburg

Als Eigentümer haben Sie viele Möglichkeiten sich, Ihrer Umwelt und dem Stadtklima etwas Gutes zu tun. Auf dieser Seite haben wir verschiedene Maßnahmen für Sie gesammelt. 

 Wie der Flächensatz in Hamburg abgerechnet wird, können Sie dieser Tabelle entnehmen.