Saubere Gewässer
Die Wasserqualität in den Hamburger Flüssen, Kanälen, Seen und Bächen ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich besser geworden. Und das hat jede Menge mit HAMBURG WASSER zu tun. Seit den 1990er Jahren bauen wir die Siele im Erdreich aus. Die Idee dahinter: Unter der eigentlichen Kanalisation ist ein weiteres Netz an Kanälen und Speicherräumen entstanden. Bei starkem Regen fasst das Sielnetz im Untergrund große Wassermassen und sobald im Klärwerk Kapazitäten frei sind, wird das Wasser dorthin geleitet und gereinigt.
Früher lief das Abwasser bei starken Regenfällen in die Gewässer. Denn damit die Fluten nicht unkontrolliert durch die Gullys auf die Straßen zurückfließen, gibt es an einigen Stellen im Siel Notüberläufe in Elbe, Alster, Isebek und Bille. Nicht nur Regenwasser, sondern auch das Abwasser aus Haushalten und Betrieben lief dann in die Gewässer. Denn knapp ein Viertel des Hamburger Sielnetzes ist Mischkanalisation, Regen- und Abwasser landen in einem gemeinsamen Kanal.
Entlastungsprogramme von HAMBURG WASSER
Die Alster zum Beispiel wurde vor dem Bau der riesigen Abwasserautobahnen bis zu 50 Mal pro Jahr mit einem Regenwasser-Abwasser-Gemisch geflutet. Heute passiert das im Schnitt nur noch einmal im Jahr. Zwischen 1990 und 2005 hat HAMBURG WASSER allein zur Entlastung der Alster Siele und Sammler gebaut, die 136.500 Kubikmeter Abwasser aufnehmen können.
Der Starkregen fließt quasi in 54 unterirdische Schwimmbäder – jeweils 50 Meter lang, 25 Meter breit und 2 Meter tief. Zur Entlastung von Alster, Elbe, Isebek und Bille ist insgesamt ein Speichervolumen von 215.200 Kubikmetern – also 86 Schwimmbecken – entstanden.
Eintauchen mitten in der Innenstadt
Das Ergebnis: Die Alster ist heute so sauber, dass beim HAMBURG WASSER World Triathlon die Schwimmerinnen und Schwimmer mitten in Hamburgs Innenstadt eintauchen können.
Aber warum geht der Ausbau nicht weiter, wenn die Alster im Schnitt immer noch einmal pro Jahr verschmutzt wird? Einen weiteren Ausbau der Kanalisation für noch stärkere Regenereignisse halten die Expertinnen und Experten von HAMBURG WASSER nicht für sinnvoll, denn die Anpassung der Kanäle ist nur ein Etappenziel.
Auf dem Weg zur Schwammstadt
Die Arbeit von HAMBURG WASSER geht weiter: Wassermassen sollen künftig nicht mehr sofort im Gully verschwinden, die Stadt soll sie aufnehmen wie ein Schwamm. Auf Schulhöfen und Sportplätzen, mit Versickerungsmulden, Rigolen und Rückhaltebecken soll das Wasser vor Ort bleiben.
Wenn Regen versickert und verdunstet, haben alle etwas davon. Ein natürlicher Wasserkreislauf kühlt die Stadt und hilft der Natur. Jeder und jede kann mitmachen – mit Gründächern, Rasengittersteinen, Regentonnen und lebendigen Gärten.