Hamburg muss klimaneutral werden - mit gedämmten Gebäuden, modernen Verkehrssystemen und einer innovativen Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen. Wie das klappen kann, macht HAMBURG WASSER mit zwei Gasaufbereitungsanlagen (kurz GALA) vor. Die Anlagen verwandeln Faulgas, das im Klärwerk Köhlbrandhöft bei der Klärschlammbehandlung entsteht, in Biomethan. Das Gas wird anschließend ins Hamburger Netz eingespeist und kann dann zum klimafreundlichen Heizen und Kochen verwendet werden.
Energie für rund 5.700 Haushalte
Die Bilanz: Rund 5.700 Hamburger Haushalte können rechnerisch mit dem Biogas heizen; pro Stunde speisen die Anlagen bis zu 1.350 Kubikmeter Gas ins Netz ein. Pro Jahr werden so 12.000 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart.
Zum Vergleich: Ein Hektar Buchenwald kann pro Jahr etwa 12 Tonnen CO2 binden. Um 12.000 Tonnen CO2 zu speichern, sind also 1.000 Hektar Buchenwald nötig, diese Fläche ist etwa so groß wie der Stadtteil Bramfeld.
So wird aus Abwasser Biogas
Im Klärwerk auf dem Köhlbrandhöft wird das Abwasser aus den Hamburger Haushalten gereinigt, so dass das aufbereitete Wasser wieder in die Elbe geleitet werden kann. Bei der biologischen Abwasserbehandlung entsteht Klärschlamm, der voller Energie steckt.
Info
Mütze auf!
Weil HAMBURG WASSER wirklich jede Ressource nutzen will, hat eines unserer Speicherbecken für Faulschlamm eine Abdeckung bekommen. Die „Klimahaube“ verhindert, dass Gase in die Atmosphäre gelangen – stattdessen wird auch dieses Gas zur Herstellung von Bio-Methan verwendet. Gefördert wurde das Pilot-Projekt vom Bundesumweltministerium.
Mikroorganismen zersetzen den Schlamm zu Methan, Kohlendioxid und Wasser. Dieses Klärgas wird in den GALAs von weiteren Bestandteilen getrennt. Im Anschluss wird es mit dem richtigen Druck versehen, mit Flüssiggas veredelt und etwas Geruch angereichert – und dann ins Gasnetz eingespeist. Anders als Erdgas gilt das Biomethan als CO2-neutral, weil es aus organischen Abfällen gewonnen wird.
HAMBURG WASSER ist Vorreiter beim Energiekonzept
Die GALAs zählen zu den Vorzeigeprojekten von HAMBURG WASSER. Übrigens: Kläranlagen galten früher als Stromfresser. Mit der Nutzung der Energie aus dem Abwasser und effizienten Anlagen gehört HAMBURG WASSER zu den Pionieren in Sachen Energieeffizienz. Denn neben dem Biomethan deckt das Klärwerk einen großen Teil seines Strombedarfs durch die Energie des Abwassers und beliefert außerdem das Containerterminal Tollerort mit Wärme.
Denken in Kreisläufen – das ist die Idee, die hinter den vielen Innovationen steckt, die HAMBURG WASSER auf die Schiene bringt. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den knappen Ressourcen ist das wichtigste Ziel des städtischen Versorgers.