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Spurenstoffe in Hamburg

Kleinste Spuren des Menschen finden sich heute in den Gewässern – angefangen von der Chemikalie PFAS über Mikroplastik bis hin zu Medikamenten. Warum unser Trinkwasser trotzdem sicher ist und wie wir es alle zusammen schützen.

Was sind Spurenstoffe?

Spurenstoffe sind Mikroverunreinigungen, die in unsere Umwelt gelangen. Das können zum Beispiel Rückstände aus Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln, Plastik, Dünger oder Chemikalien wie PFAS sein. Ein Teil kommt über das Abwasser in den Wasserkreislauf, denn Kläranlagen können diese allerkleinsten Stoffe nicht oder nur teilweise herausfiltern. Ein anderer Teil wird direkt oder über den Regen in Gewässer und Böden gespült: Reste von Pflanzenschutzmitteln etwa oder Gummi-Abrieb von Reifen.

Dank moderner Labortechnik lassen sich Spurenstoffe in winzigsten Konzentrationen nachweisen. Sie können in unseren Flüssen, Seen und Bächen und bereits in einzelnen Grundwasserquellen gefunden werden. Eine Gefahr für den Menschen besteht nicht. Für die Umwelt stellen einige Spurenstoffe aber schon jetzt eine Herausforderung dar. Deshalb fordert die Europäische Union den Ausbau großer Klärwerke mit einer vierten Reinigungsstufe. Eine solche erweiterte Reinigung wird in Zukunft dafür sorgen, dass weniger Spurenstoffe in die Gewässer gelangen. Wichtig bleibt: Schadstoffe, die gar nicht erst in den Umlauf gelangen, müssen nicht aufwendig herausgefischt werden. 

Ist unser Trinkwasser sicher?

Um die Qualität des Hamburger Trinkwassers müssen Sie sich keine Sorgen machen. Es kann bedenkenlos getrunken werden. Zum Schutz der Umwelt und im Interesse unserer Kundinnen und Kunden kontrollieren wir unser Trinkwasser über die gesetzlichen Anforderungen hinaus mit modernsten Messverfahren. Über unsere Detailanalyse können Sie sich von der Qualität Ihres Trinkwassers jederzeit selbst überzeugen.

Wir wollen, dass Trinkwasser auch für unsere Enkelkinder in hervorragender Qualität zur Verfügung steht, das  jederzeit bedenkenlos verwendet werden kann. Am besten ist es daher, wenn Schadstoffe gar nicht in die Umwelt gelangen. Wir setzen uns deshalb für die in der Neufassung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, beschlossene Herstellerverantwortung ein: Die Industrie muss stärker in die Pflicht genommen werden und Verunreinigungen vermeiden bzw. Wirkstoffe auf ihre Abbaubarkeit hin optimieren. Aber auch Menschen in Hamburg können mithelfen – etwa mit natürlichen Putzmitteln und naturnahen Gärten ohne Gift. Einige Hinweise finden Sie auf dieser Seite

Egal ob in Deutschlands größtem Klärwerk im Hamburger Hafen, mit modernen Messverfahren im Labor, in der Beteiligung an Forschungsprojekten oder in Kooperationsprojekten mit der Landwirtschaft: Wir machen uns stark für unsere Gewässer, um eine gute Wasserqualität auch künftig zu garantieren.

Spurenstoffgruppen in der Übersicht Überblick

Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Gruppen der Mikroschadstoffe.

Mikroplastik

Mikroplastik besteht sowohl aus zu mikroskopisch kleinen Teilen zerriebenem Plastik als auch aus flüssigen Zusatzstoffen in Kosmetik, Pflegeprodukten und Reinigungsmitteln. Es findet sich in Flüssen, Seen und Meeren. Die Eintragswege sind vielfältig: Das Material wird zum Beispiel Kosmetik- und Reinigungsmitteln beigemischt, es steckt aber auch in Regenhosen und Fleecepullis.

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PFAS

PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und umfasst eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen und auch nicht abgebaut werden können. Sie stecken zum Beispiel in: Imprägnier-Sprays, Outdoorhosen, Putzschwämmen, Pfannen, Backpapier oder Pizzakartons.

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Industriechemikalien

Die Palette der Industriechemikalien ist vielfältig. Es handelt sich um Verbindungen nicht natürlichen Ursprungs wie etwa Lösungsmittel, Tenside, Flammschutzmittel, Klebstoffe, Farbstoffe, Komplexbildner, Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Korrosionsschutzmittel oder auch optische Aufheller.

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Arzneimittel

Medikamente und deren Abbauprodukte finden sich im Abwasser, aber auch in Flüssen, Seen und Meeren. Aber wie passiert das? Einerseits baut der menschliche Körper nicht alle Wirkstoffe vollständig ab. Ein Teil wird wieder ausgeschieden oder von der Haut abgewaschen und gelangt so ins Abwasser. Andererseits entsorgen manche Menschen abgelaufene Schmerzgels und übrig gebliebenen Hustensaft nicht im Restmüll – sondern spülen Säfte, Pillen und Co. in der Toilette herunter.

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Pflanzenschutzmittel und Biozide

Pflanzenschutzmittel werden in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt, oft auch in Gärten. Das Ziel: Kulturpflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Biozide hingegen finden sich in jedem Haushalt – in Putz- und Desinfektionsmitteln, in Mückensprays, Ameisengift bis hin zum Holzschutzmittel und als Zeckenschutz für Hunde und Katzen. Sie sollen Insekten, Tiere, Algen, Pilze oder Bakterien fernhalten.

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Süßstoffe

Synthetische Süßstoffe versprechen kalorienfreien Genuss und sind weit verbreitet. Winzigste Mengen finden sich schon heute im Hamburger Grundwasser. Für uns Menschen sind diese mikroskopisch kleinen Spuren unbedenklich. Dennoch: Wir setzen uns dafür ein, dass die Stoffe erst gar nicht in den Wasserkreislauf gelangen. Denn je reiner unsere Ressourcen sind – desto besser für die folgenden Generationen.

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Wie kann ich die Gewässer schützen?

In vielen Lippenstiften, Duschgels und Putzmitteln steckt Mikroplastik. Es geht auch ohne. Apps wie Codecheck oder ToxFox verraten, wo Mikroplastik drin ist. 

Noch ein Tipp: Statt synthetischer Stoffe wie Nylon oder Fleece, besser natürliche Stoffe wie Baumwolle tragen. Immer gut ist auch Plastik sparen – also loses Gemüse kaufen und Kaffee im Mehrwegbecher mitnehmen.

Wer Brot, Kuchen oder Kekse backen will, verzichtet besser auf Backpapier. Denn darin enthalten ist meist die Chemikalie PFAS – und die ist schlecht für die Umwelt und gilt obendrein als gesundheitsschädlich. Auch einige Bleche und Kuchenformen werden mit PFAS hergestellt, beim Kauf findet man allerdings auch Alternativen. Damit das Gebäck nicht anbrennt, das Blech am besten mit Rapsöl oder einem anderen hitzebeständigen Pflanzenöl fetten und mit ein wenig Mehl bestreuen.

Schnecken, Blattläuse und Beikräuter sind die „natürlichen Feinde“ des Gartenfans. Auch ohne Chemie lassen sich ungeliebte Gäste vertreiben. Das hilft: widerstandsfähige Pflanzen auswählen, regelmäßig jäten, Vögel gegen Blattläuse anlocken. Auch ein guter Tipp: Freundschaft schließen mit Giersch, Löwenzahn und Co. Nicht jedes vermeintliche Unkraut muss weg.

Wer gerne nascht, aber auf Zucker verzichten will, hat viele Alternativen. Wie wäre es mit Honig in den Tee, Ahornsirup über den Pfannkuchen oder Datteln ins Müsli? Künstliche Süßstoffe als Tablette oder in flüssiger Form besser meiden. Sie gelangen später in den Wasserkreislauf und sind schlecht abbaubar. Das gleiche gilt auch für Lightprodukte, denn auch in ihnen stecken oft künstliche Süßstoffe. Alternativ können Sie mit pflanzlichen Mitteln wie Stevia süßen.

Für eine umweltfreundliche Autowäsche sind Waschanlagen oder Waschplätze die beste Wahl. Dort werden Reinigungsmittel, Öl und Ruß aus dem Abwasser gefiltert. In Hamburg ist die Handwäsche auf öffentlichen Wegen und privaten Grundstücken sowieso verboten. Und komfortabler ist die Reinigung in der Autowaschanlage obendrein.

Farben und Lacke enthalten oft umweltschädliche Substanzen. Nach dem Streichen Pinsel und Rollen deshalb am besten in einem Eimer mit Wasser auswaschen. Anschließend das Wasser ein paar Stunden stehen lassen und die abgesetzten Farbpartikel im Sondermüll entsorgen. Beim Einkauf bitte umweltverträgliche Farben und Lacke wählen. Orientierung bieten Umweltzeichen wie der Blaue Engel oder das EU-Ecolabel.

Beim Putzen wird es auch mit herkömmlichen Reinigern blitzblank. Desinfektionsmittel und ätzende oder chlorhaltige Mittel sind nicht notwendig. Beim Kauf bitte auf Umweltzeichen wie den Blauen Engel oder das EU-Ecolabel achten. Außerdem: sparsam dosieren und Flecken am besten sofort wegwischen, bevor der Schmutz eintrocknet.

Biolebensmittel gibt es mittlerweile auch in jedem Discounter. Die ökologische Landwirtschaft kommt weitestgehend ohne Pestizide aus. Doppelt gut für die Umwelt: Saisonkalender im Blick behalten.

Zigarettenstummel haben in der Umwelt nichts zu suchen, denn deren Inhaltsstoffe verschmutzen das Grundwasser. Deshalb bitte im Mülleimer entsorgen, die Hamburger Stadtreinigung kümmert sich darum. Auch eine gute Idee: immer einen Taschenaschenbecher parat haben.

Häufige Fragen zum Thema Spurenstoffe

Um die Reinigungsprozesse in unserem Klärwerk Hamburg zu optimieren, ist unser Labor für das kontinuierliche Abwasser-Monitoring zuständig. Dabei achtet es darauf, dass die Grenzwerte der wasserrechtlichen Erlaubnis des Klärwerks eingehalten werden. Treten Störungen im Reinigungsprozess auf, trägt das Labor mit seiner Störfallanalytik zur schnellen Beseitigung bei.

Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus untersuchen wir in Forschungsprojekten, welche Spurenstoffe unser Klärwerk darüber hinaus verlässt. Messungen in Kooperation zwischen der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und HAMBURG WASSER in der Zeit von November 2017 bis Oktober 2018 zeigten etwa, dass rund 350 Kilogramm Diclofenac pro Jahr das Klärwerk Richtung Elbe verlassen. Ergebnisse wie diese bringen wir in die Diskussion über den Umgang mit Spurenstoffen.

Ein sensibler Umgang mit Spurenstoffen im Abwasser ist immer auch Vorsorge für unsere kostbare Ressource Trinkwasser. Unser Ziel ist es, Ihnen Trinkwasser in hervorragender Qualität zu liefern, das Sie jederzeit bedenkenlos verwenden können. Deshalb beobachtet unser Labor die Trinkwasserqualität sehr genau. Die Trinkwasserverordnung legt dabei präzise fest, auf welche Schadstoffe das Wasser untersucht wird. Dazu zählen zum Beispiel Pflanzenschutzmittel, Bakterien oder Schwermetalle wie Blei. 

Zum Schutz der Umwelt und im Interesse der Kundinnen und Kunden kontrolliert HAMBURG WASSER das Wasser über die gesetzlichen Anforderungen hinaus mit modernsten Messverfahren – und stellen als verantwortungsbewusstes und transparentes Unternehmen unserer Kundschaft alle Untersuchungsergebnisse zur Verfügung. Zu den Detailanalysen

Das Labor von HAMBURG WASSER gehört zu den größten Wasserlaboratorien in der Bundesrepublik mit modernster Messtechnik. Zunächst analysieren wir unser Wasser selbstverständlich gemäß den gesetzlichen Vorgaben und halten selbstverständlich alle Werte ein, die sich aus der Trinkwasserverordnung oder mitgeltenden Regelwerken z.B. des Umweltbundesamtes ergeben. 

Mit unseren Partnerinnen und Partnern unter anderem vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches und den Behörden sind wir darüber hinaus im ständigen Austausch über die für das Wasser relevanten Stoffe. So rücken neben Rückständen von Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln in den vergangenen Jahren PFAS in den Fokus. Über 300 Parameter haben wir bei unseren Kontrollen aktuell im Blick. Link. Zu den Detailanalysen

Viele Spurenstoffe gelangen über das Abwasser der Haushalte und Gewerbe- bzw. Industriebetriebe  in die öffentlichen Abwasserentsorgungsanlagen. Das können Tenside aus Shampoos und Putzmitteln sein, Mikroplastik aus Kosmetika, Duftstoffe aus Toilettensteinen, aber auch Medikamente, die über den Menschen ausgeschieden oder über die Toilette falsch entsorgt werden. 

Auch über die Landwirtschaft werden verschiedene Stoffe in die Gewässer gespült. Dazu zählen zum Beispiel Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Einige Substanzen gelangen zudem über den Regen oder direkt in die Gewässer – Flammschutzmittel aus Baumaterial etwa, Algizide, die in Schiffsanstrichen gegen Algen wirken oder behandeltes Poolwasser, das falsch entsorgt wird. Diese durch den Menschen direkt oder indirekt verursachten Rückstände lassen sich heute – auch aufgrund präziser Messmethoden – in Fließgewässern, aber auch im Boden und im Grundwasser nachweisen.

Das Klärwerk Hamburg ist als größte Anlage Deutschlands auf dem Stand der Technik. Schad- und Nährstoffe wie Stickstoff- und Phosphorverbindungen aber auch Mikroplastik oder Keime werden bei der Abwasserreinigung stark reduziert, im Klärschlamm konzentriert und anschließend verbrannt. 

Nicht alle Spurenstoffe wie Medikamentenrückstände können aber vollständig herausgefiltert werden. Diese Spurenstoffe werden mit dem gereinigten Abwasser teilweise in die Elbe geleitet und gelangen so wieder in den Wasserkreislauf. Die EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) will das ändern. Ende 2024 wurde sie beschlossen und wird derzeit in deutsches Gesetz überführt. 

Allen Kläranlagen, die das Abwasser von mehr als 150.000 Einwohnern entsorgen, sollen demnach stufenweise bis spätestens 2045 eine vierte Reinigungsstufe betreiben. Diese Reinigungsstufe soll Spurenstoffen den Kampf ansagen, welche die erprobten Reinigungsstufen bisher im wesentlichen umbeschadet passieren.

Das Problem: Bislang gibt es keine Technologie, die alle Substanzen vollständig aus dem Abwasser entfernt. HAMBURG WASSER betrachtet den Gewässerschutz daher weiterhin als gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Spurenstoffe müssen genauso wie alle Schad- und Nährstoffe möglichst frühzeitig reduziert werden und dürfen erst gar nicht in die Gewässer gelangen.

Die Qualität des Hamburger Wassers ist ausgezeichnet und es kann bedenkenlos getrunken werden. HAMBURG WASSER gewinnt das Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser. Im Gegensatz zu Oberflächenwasser – zum Beispiel aus Flüssen oder Talsperren – ist Grundwasser bereits durch die verschiedenen Erdschichten hervorragend gereinigt und vor möglichen Schadstoffeinträgen besonders gut geschützt. 

Das Wasser darf jedoch nicht über die Maßen verunreinigt werden, weil die technischen Möglichkeiten des Klärwerks und die natürliche Reinigungsleistung des Bodens begrenzt sind. Gewässerschutz ist deshalb unser oberstes Ziel.

Trinkwasser ist ein sehr häufig kontrolliertes Lebensmittel. Es wird mehrmals täglich geprüft. Analytikerinnen und Analytiker können heute Stoffe in winzigen Mengen aufspüren. 

Ob Stoffe Auswirkungen auf die Gesundheit haben, hängt immer auch von der Konzentration ab. Beispiel Diclofenac: Das Schmerzmittel gelangt über Kläranlagen in die Gewässer und konnte in Einzelfällen auch im Trinkwasser nachgewiesen werden. Hamburg ist dabei jedoch nicht betroffen. Die höchste Konzentration, die in einer Trinkwasserprobe bisher deutschlandweit gemessen wurde, waren 0,006 Mikrogramm pro Liter – umgerechnet 6 Nanogramm pro Liter.* 

Nanogramm? Richtig gelesen: Während wir Grammangaben etwa aus dem Backrezept kennen, ist mit einem Nanogramm schwer Kuchen backen: Ein Gramm entspricht 1.000.000.000 Nanogramm. Um die Lösung von einem Nanogramm in einem Liter Wasser anschaulich zu erreichen, müsste man zum Beispiel 13 Pfefferkörner zu feinem Staub zermahlen und in die Hamburger Binnenalster mit ihren rund 400 Millionen Litern Wasser streuen.

Wer 70 Jahre  täglich 2 Liter Wasser trinkt, in dem 6 Nanogramm des Wirkstoffs gelöst sind, würde damit 307 Mikrogramm bzw. 0,307 Milligramm Diclofenac zu sich nehmen. Zum Vergleich: Die Tageshöchstdosis des Medikaments beträgt maximal 150 Milligramm. Diese Dosis ist damit etwa 450-mal höher als bei dem lebenslang getrunkenen Leitungswasser. 

Für den Menschen besteht also keine Gefahr. Anders bei Tieren: In Flüssen werden höhere Konzentrationen Diclofenac gemessen als im Leitungswasser. Bei Fischen können die Rückstände des Medikaments Nierenschäden hervorrufen. Und: Die langfristige Wirkung der Substanzen auf die Ökosysteme ist bisher kaum erforscht. Unklar ist auch, ob und wie sich die Wirkstoffe gegenseitig beeinflussen und wie sie sich in der Nahrungskette anreichern.

Es geht im Moment nicht um eine Abwehr konkreter Risiken für den Menschen. Spurenstoffe sind für HAMBURG WASSER im Fokus, um langfristig die Versorgung zu sichern und Mensch und Umwelt zu schützen. 

*Vgl. dazu auch Keil, Florian (2008): Humanarzneimittelwirkstoffe: Handlungsmöglichkeiten zur Verringerung von Gewässerbelastungen. Eine Handreichung für die Praxis. Frankfurt am Main : ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung

Das Wichtigste ist, keine Schadstoffe in den Wasserkreislauf zu bringen. Gehen Sie deshalb vorsichtig mit gefährlichen Stoffen um: Bitte entsorgen Sie Ihre Medikamente nicht in der Toilette oder Spüle, sondern ausschließlich über den Hausmüll. Der Hausmüll wird verbrannt, Schadstoffe werden so vollständig zerstört. 

Achtung bei gefährlichen Stoffen wie zum Beispiel Quecksilber-Thermometern, Farben, Lacken, Lösungs- und Düngemitteln oder Nagellackentfernern: Gelangen diese Problemstoffe ins Abwasser, belasten sie die Umwelt. Geben Sie diese Substanzen deshalb bitte bei den jeweils zuständigen Recyclinghöfen ab. 

Verwenden Sie Desinfektions- und Reinigungsmittel sparsam und kaufen Sie biologisch abbaubare Produkte. Auch bei Shampoos und Waschmitteln gibt es Produkte, die ohne Duft- und Konservierungsstoffe auskommen. Im Garten gilt: Verzichten Sie zum Schutz der Umwelt auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger. Natürlicher Kompost versorgt Pflanzen bestens mit Nährstoffen.