Die Dusche und der Kaffee am Morgen oder die Badewanne mit den Kindern am Abend – wie sehr wir von funktionierender Wasserver- und -entsorgung profitieren, merken wir in der Regel erst, wenn sie einmal ausfällt – zum Beispiel durch einen Rohrbruch. Aber wie oft kommt es eigentlich zu solchen Brüchen?
Im Jahr 2023 waren es gerade einmal 299 Rohrbrüche – und das auf einer Länge von 5.500 Kilometern Trinkwasser- und 5.800 Kilometer Abwasserleitungen. Zum Vergleich: 2018 waren es noch mehr als 600.
Wie kommt es zum Rohrbruch?
Die rund 12.000 Kilometer Leitungen werden regelmäßig kontrolliert und auf kleinen und großen Baustellen in Schuss gehalten. Aber auch das beste Netz kommt nicht ohne unerwartete Schäden aus.
Bei Frost dehnt sich Wasser aus und verliert bei Tauwetter wieder an Volumen. Die Bewegungen im Boden spüren auch unsere Leitungen im Untergrund.
Die Ursachen für Rohrbrüche können vielfältig sein: Materialzusammensetzung, Nutzungsdauer, Druckschwankungen, Erschütterungen durch den Straßenverkehr oder durch Dritte, die bei Erdarbeiten unsere Leitungen beschädigen.
Aber auch die winterliche Witterung hat Einfluss auf unser Netz. Einfrieren können unsere Leitungen zwar nicht, denn das Wasser ist stets im Fluss. Das sieht im Boden aber ganz anders aus: Dort dehnt sich bei Frost das Wasser aus und verliert bei Tauwetter wieder an Volumen. Die Bewegungen im Boden spüren auch unsere Leitungen. Dieser Effekt macht sich auch in der Statistik bemerkbar: In den Wintermonaten kommt es deutlich häufiger zu Rohrbrüchen.
Hamburg unterm Bundesschnitt
Um Rohrbrüchen vorzubeugen, investieren wir weiter zielgerichtet in die Sanierung unserer Leitungen und Siele. So konnten wir etwa die Straßenversackungen nach Rohrbrüchen deutlich verringern: Solche Einbrüche entstehen, wenn große Wassermengen die Straße unterspülen. Im Jahr 2003 haben wir noch 103 Versackungen in Hamburg aufgenommen, seit 2012 liegt dieser Wert stabil bei 20 Schäden pro Jahr.
Auch ein anderer Wert spricht für sich: Die Wasserverluste im Rohrnetz in Hamburg sind sehr gering, auch im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Während der Wert in Hamburg in den vergangenen Jahren verlässlich unter vier Prozent der ins Netz eingespeisten Menge betrug, lag er im Bundesschnitt zuletzt im Jahr 2020 noch bei knapp unter fünf Prozent.
Was tun bei einem Rohrbruch?
Wenn Sie einen Wasserrohrbruch in Ihrem Gebäude oder auf Ihrem Grundstück bemerken, stellen Sie das Wasser am Hauptwasserhahn ab und verständigen Ihren Wasserinstallateur-Betrieb. Wir sind zuständig, wenn Wasser auf öffentlichem Grund austritt, also in der Straße oder an Ihrem Hausanschluss vor dem Wasserzähler: Informieren Sie dann bitte umgehend unseren Endstördienst.
Wichtig: Die Rohrbruchstelle nicht betreten oder befahren, da der Boden absacken könnte. Achten Sie außerdem darauf, Ihre Wasserhähne geschlossen zu halten, wenn Sie das Haus verlassen. Ansonsten kann es bei Wiederinbetriebnahme der Trinkwasserversorgung zum Überlaufen kommen.