Die Bilder von der Hochwasser-Katastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen begegnen uns dieser Tage wieder in den Jahresrückblicken. Starkregenereignisse hatten Wassermassen in Bewegung gebracht, die ganze Landstriche verwüstet haben. Mit vielen weiteren Unternehmen der Daseinsvorsorge haben auch wir uns an den Aufräumarbeiten beteiligt – und sind mit Fachkräften ins Ahrtal gefahren.
Aber Starkregen und ihre Folgen sind auch in Hamburg Thema. An elf Tagen hat es in der Hansestadt so stark geregnet, dass wir von Starkregenereignissen sprechen können. Besonders schlimm hat es dabei die Stadtteile Poppenbüttel, Sasel und Langenhorn getroffen: Am 8. Juli, 6. August und am 10 September richteten Wassermassen hier kleinere und größere Schäden an.
Der "SRI": So wird Starkregen gemessen
Wann ist es Regen und ab wann ein Starkregen? Mit dem Hamburger Starkregenindex (SRI) können wir Regenfälle je nach Intensität in zwölf Stufen unterschieden, ähnlich der Richterskala bei Erdbeben. Je nach Stärke des Regens sprechen wir von Regen, Starkregen, intensivem Starkregen, außergewöhnlichem Starkregen und extremen Starkregen. Nur einmal, am 6. August, ist in Hamburg ein extremer Starkregen heruntergekommen. Viel häufiger sind Regen und Starkregenereignisse der Stärke SRI-1 und SRI-2.
In der untenstehenden Grafik ist der Index grafisch dargestellt. Die Dartsellung gibt darüber hinaus auch einen Eindruck von den Folgen von Starkregenereignissen: Während bei Regen und Starkregen (blau und grün, 90 Prozent der Fälle) die Regelentwässerung über Gräben, Siele und Gewässer greift, können intensivere Starkregenereignisse zu Überflutungen führen, die gegebenenfalls gesonderte Vorsorge notwendig machen (weitere Infos dazu finden Sie in der Starkregenbroschüre).
Werden Starkregen häufiger?
Der Klimawandel sorgt grundsätzlich dafür, dass die Wahrscheinlichkeit für Starkregenereignisse steigt. Dass das so ist, hat damit zu tun, dass die Temperaturen steigen. Wärmere Luft nimmt mehr Wasser auf, dass dann wiederum für größere Mengen an Niederschlag sorgt.
Auch unsere Daten aus dem Regenreport bestätigen diesen Zusammenhang: Im größeren Zeithorizont können wir in den vergangenen Jahren eine geringe Zunahme bei Starkregenereignissen der Stärke 1 und 2 in Hamburg feststellen. Um einen Starkregen der Stärke 1 handelt es sich bei einem Niederschlag von mehr als 14 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde oder mehr als 22 Litern pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden. Extreme Starkregen wie die im Hamburger Norden treten jedoch weitaus seltener auf. Hier ist derzeit noch keine Zunahme der Ereignisse beobachten.
Als Lösungspartner der Stadt stellen wir uns auf Starkregen mit Entwässerungssystemen und modernem Regenwassermanagement ein, vor allem das Prinzip Schwammstadt spielt dabei eine Rolle.
Der Regenreport zum Download – Hintergrund
Regenreport 2021
Analyse des Hydrologischen Jahres 2020/2021