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Brunnenbau: Deshalb sind neue Flächen so wichtig

Am Beenkamp entsteht ein neuer Brunnen – aber neue Flächen in Hamburg sind rar. Öffentliche Trinkwasserversorgung muss daher Vorrang haben.

Neue Flächen in der engen Stadt

Rund 480 Förderbrunnen in und um Hamburg sorgen dafür, dass bei mehr als 2 Millionen Menschen frisches Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt. Aus Tiefen zwischen 20 und 429 Metern sprudelt Grundwasser damit an die die Oberfläche, in 17 Wasserwerken im Verbund wird es dann schonen aufbereitet.

Freie Flächen, in Wasserwerksnähe gelegen und mit geeigneten Untergrundverhältnissen, sind rar gesät – und auch von anderen heiß begehrt.

Um die Versorgung sicherzustellen, müssen Trinkwasserbrunnen nach einer gewissen Zeit ersetzt werden, da sie aufgrund natürlicher Alterungsprozesse weniger Wasser fördern. Die erforderlichen Brunnenneubauten können dabei in der Regel nicht am gleichen Standort errichtet werden. Daher suchen wir kontinuierlich geeignete Flächen: In der wachsenden Stadt wird das zunehmend schwieriger. Freie Flächen, in Wasserwerksnähe gelegen und mit geeigneten Untergrundverhältnissen, sind rar gesät – und auch von anderen heiß begehrt.

Ob Wohnungsbau, infrastrukturelle Flächennutzung oder Landwirtschaft, das Spektrum der konkurrierenden Interessen ist groß. Um die Versorgung sicherzustellen, ist die Flächenakquisition deswegen ein Thema, das auf städtischer und bezirklicher Ebene Unterstützung bedarf. Die öffentliche Trinkwasserversorgung bedarf hierbei einer bevorzugten Behandlung, die ihrer besonderen Bedeutung für das Leben in Hamburg Rechnung trägt.

So entsteht ein neuer Vertikalfilterbrunnen

Am Beentkamp hat HAMBURG WASSER anhand mehrerer Probebohrungen einen geeigneten Brunnenstandort ermittelt, an dem aktuell ein neuer Vertikalfilterbrunnen gebaut wird.

Ein Bohrfahrzeug borht mit einem Bohrkopf ein Loch in den Boden. Ein Arbeiter überwacht die Situation.
Nach mehrere Proben, kann es nun endlich loshgehen: Das Bohrgerät bohrt sich am Beentkamp bis 152 Meter in die Tiefe (Foto: Ulrich Perrey / HW)

Im Gegensatz zu den Horizontalfilterbrunnen, die mit ihren Strängen vor allem in die Breite gehen, reichen solche Brunnen weit in die Tiefe: Der Brunnen befindet sich derzeit im Bau, wenn er fertig ist, werden es 152 Meter sein.

Am Ende hat das Filterrohr kleine Löcher, durch die das Grundwasser einströmen kann. Mit einer oberirdischen Pumpe wird das kostbare Nass zum Wasserwerk gefördert. Rund 80 Kubikmeter – 80.000 Liter – Grundwasser fließen hier so bald pro Stunde an die Oberfläche. Im nahegelegenen Wasserwerk Stellingen wird das Wasser aufbereitet. Von hier werden rund 180.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt. Aktuell wird gebort, im Frühjahr 2024 soll der neue Brunnen fertig sein.

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Teile dieses Textes stammen aus der neuen Ausgabe unseres Wasserreports. Darin werfen wir einen Blick auf das zurückliegende hydrologische Jahr: Wie haben sich Niederschläge und die Grundwasserstände entwickelt? Und wie kommt das Grundwasser als Trinkwasser bei den fast zwei Millionen Menschen im Versorgungsgebiet in die Leitung? Welche Voraussetzungen und Herausforderungen warten auch angesichts des Klimawandels auf uns als Versorger, um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser auch zukünftig sicherzustellen?

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