In den vergangenen zwei Sommern ging der Wasserverbrauch in Hamburg spürbar zurück – und das, obwohl die Bevölkerungszahl im Versorgungsgebiet um mehr als 40.000 Menschen gestiegen ist. Im Sommer 2022, in dem an 14 Tagen über 30 Grad Rekordtemperaturen gemessen wurden, blieben Spitzenabgaben aus.
Welche Faktoren beeinflussen neben Bevölkerungsentwicklung und Wetter den Wasserverbrauch in Hamburg? Sparen die Menschen aktiv Wasser? Ändert sich das Wasserbewusstsein? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat HAMBURG WASSER rund 900 Kundinnen und Kunden in einer repräsentativen Umfrage zum Wasserverbrauch befragt und die Ergebnisse mit Auswertungen aus dem Jahr 2021 verglichen.
Kürzer duschen, seltener baden
Vorhang auf – und ab in die Dusche. Aber wie oft? Fast alle Befragten brausen sich mindestens einmal in der Woche mit dem Duschkopf ab, 51 Prozent der Jüngeren sogar täglich. Bei den Menschen über 65 sind es noch 26 Prozent, die einmal pro Tag die Kabine aufsuchen. Im Vergleich zu 2021 fällt vor allem die kürzere Duschdauer auf: Im Schnitt gaben die Befragten damals an, 9 Minuten zu duschen, 2023 sind es unter 8 Minuten.
Und wie sieht es in der Badewanne aus? 33 Prozent der Befragten gaben an, seit Anfang 2022 seltener zu baden, 30 Prozent kürzer zu duschen. Hauptgrund für das geänderte Verhalten ist vor allem der Wunsch Wasser- und Energiekosten zu senken. Dieser Effekt zeigt sich auch bei der Temperatur: Zehn Prozent gaben an, kälter zu duschen.
Regenwasser nutzen – Hamburg schon weit vorn!
Gute Nachrichten aus dem heimischen Garten: Wer in der Hansestadt einen Garten hat, nutzt in der Regel Regenwasser zur Bewässerung: Bei 53 Prozent landet das Nass vom Himmel in der Regentonne, 13 Prozent besitzen eine Zisterne und 12 Prozent eine andere Auffangmöglichkeit.
Die Studie zeigt, dass Wetter und Tageszeit bei der Bewässerung eine Rolle spielen: Knapp die Hälfte aller Befragten bewässert ihre Grünflächen immer abhängig vom Wetterbericht. Das Gros der Befragten bewässert Grünflächen abends, knapp ein Drittel morgens. Nur 23 Prozent bewässern mittags und nachmittags, wenn das meiste Wasser sofort wieder verdunstet.
Den Garten früh morgens zu bewässern und in Abhängigkeit vom Wetterbericht stellt sicher, dass das Wasser an der Pflanze ankommt und nicht auf dem Weg dorthin verdunstet. Auch wenn Garten und Balkon den Verbrauch erhöhen können, sind sie gute Speicherorte für Regenwasser. Grünflächen leisten dazu einen wichtigen Beitrag, um unsere Städte auch an warmen Tagen zu kühlen.
Noch mehr Pools? Nicht nach Corona
Laut Wasserverbrauchsstudie 2021 verdoppelte sich die Zahl der freistehenden und eingelassenen Pools während der Corona-Pandemie von drei auf sechs Prozent. Unsere aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die Zahl nicht weiter zugenommen hat.
Tendenz zum Wassersparen erkennbar
Innerhalb des Jahres unterliegt der Wasserverbrauch in einer Großstadt wie Hamburg Schwankungen: Ferienzeiten oder Regenwetter dämpfen den Verbrauch. Erleben wir hingegen eine trockene Wetterperiode mit Temperaturen über 25 Grad Celsius, ist die Wahrscheinlichkeit für Spitzenverbräuche besonders hoch. Im aktuellen und letzten Sommer wurde weniger Wasser verbraucht als in den vergangenen Jahren. Allein mit dem Wettergeschehen und Ferien lässt sich diese Entwicklung nicht erklären.
Laut Studie zeichnet sich – insbesondere im Bad und Garten – ein geändertes Verbrauchsverhalten und eine Tendenz zum Wassersparen ab. "Die Erkenntnisse aus der Studie helfen uns, Schwankungen in den Verbräuchen besser vorhersagen zu können. Abzuwarten bleibt, ob sich hieraus ein langfristiger Trend entwickelt“, sagt Ingo Hannemann, Geschäftsführer von HAMBURG WASSER, über den Anlass der zweiten Wasserverbrauchsstudie.
Studienhintergrund
An der repräsentativen Umfrage mittels Online-Interviews nahmen 921 Menschen in Hamburg im Alter von 18 bis 79 Jahren teil. Die Befragung wurde von Mindline Energy im Auftrag von HAMBURG WASSER im Zeitraum vom 10. bis 21. Juli 2023 durchgeführt.