Kunstprojekt Mitten auf St. Pauli: Unser Pumpwerk Hafenstraße, zentrale Anlage der Abwasserentsorgung, hat bereits eine blaue Fassade bekommen. Im Laufe des 22. März kommt jetzt die passende Botschaft dazu: „ZUSAMMEN FÜR WASSER“.
Hintergrund der Kunstaktion ist der Weltwassertag, der jährlich von den vereinten Nationen ausgerufen wird. Diesjähriges Motto ist „Water for Peace“, Wasser für Frieden. Damit soll auf die Rolle von Wasser in Konflikten aufmerksam gemacht werden.
Welche Rolle spielt Wasser in Konflikten?
Auch wenn wir uns hier in Hamburg keine Sorge machen: Rund die Hälfte der Weltbevölkerung leidet nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens einmal im Monat unter Wasserknappheit. Gerade in Regionen, wo die lebensnotwendige Ressource knapp ist und die Bevölkerung nicht ausreichend mit Wasser versorgt wird, kann das zum Auslöser für Konflikte werden.
Wasser kann Konflikte aber nicht nur auslösen, sondern auch selbst zur Waffe werden: Wer die Kontrolle über kritische Infrastruktur wie Trinkwasserversorgung gewinnt, gewinnt Macht über die Bevölkerung und ein Druckmittel im Konflikt.
Auf diese Weise wird die kostbare Ressource auch selbst immer wieder zum Opfer von Konflikten. Bewusst oder unbewusst können Vorkommen bei Auseinandersetzungen verunreinigt, Wassersysteme zerstört oder Fachleute für Betrieb zu Opfern der Gewalt werden.
Unterstützung in der Ukraine – und weltweit
Als öffentlicher Trinkwasserver- und Abwasserentsorger engagieren wir uns nicht nur in Hamburg, sondern auch weltweit in sogenannten Betreiberpartnerschaften, englisch: Water Operators' Partnerships. Dabei arbeiten öffentliche Unternehmen auf internationaler Ebene partnerschaftlich zusammen. Aktuell sind wir Jordanien, Tansania, Südafrika und in der Ukraine.
In der Ukraine unterstützten wir seit 2022 Kyivvodokanal unter anderem bei der Beschaffung von notwendigem Equipment, um Wasserwerke und Trinkwassernetz in Kriegszeiten bestmöglich zu betreiben und die Versorgung für die Ukrainerinnen und Ukrainer aufrechtzuerhalten. Das sind zum Beispiel Wasserwagen, um Trinkwasser auch während Versorgungsunterbrechungen bereitzustellen.
Zudem werden Notstromaggregate für die IT-Server sowie Sensoren beschafft, um das Leitungsnetz zu überwachen und Rohrbrüche schneller zu registrieren.
Darüber hinaus beraten wir einerseits bei der Prozessoptimierung in den zentralen Wasserwerken, um diese effizienter und resilienter zu betreiben sowie andererseits bei der Etablierung von geografischen Informationssystemen, was auch im Hinblick auf den Wiederaufbau wichtig ist. Regelmäßige Videokonferenzen und Hospitationen in Hamburg sorgen für den fachlichen Austausch.
Die Betreiberpartnerschaften werden durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen-arbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und als Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Engagement Global in Zusammenarbeit mit dem VKU und der GWP umgesetzt. Nähere Informationen zu den Projekten finden Sie auf der Betreiberplattform der GIZ.
Internationales Engagement – Weiterlesen
Sauberes Wasser ist für viele Menschen auf der Welt keine Selbstverständlichkeit. Mit Betreiberpartnerschaften können wir uns international engagieren – und dabei etwas für unsere Arbeit lernen.