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Sturmflutsaison startet mit Probealarm

Wenn in Herbst und Winter die Pegel der Elbe steigen, kann Hochwasser lebensgefährlich werden. Hamburg schützt sich deshalb vor Sturmfluten – und wir sind vorne mit dabei.

Autor des Inhalts: Redaktion. Datum der Veröffentlichung:

Wie verheerend Sturmfluten sein können, hat Hamburg 1962 erlebt, als viele Deiche brachen und 315 Menschen ihr Leben verloren. Damit sich so eine Katastrophe nie wiederholt, hat die Stadt Hamburg einen ausgeklügelten Hochwasserschutz entwickelt. Alle privaten Anlieger an der Hauptdeichlinie wie zum Beispiel die Gebäudeeigentümer in der HafenCity kümmern sich selbst um ihren Schutz. Sie müssen sicherstellen, dass alle Schotten rechtzeitig dicht sind. Im Notfall koordiniert das der zentrale Katastrophendienststab

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Im Video: Carsten Petersen und Team sorgen rechtzeig für „Schotten dicht“ – bei jedem Wetter, rund um die Uhr

Für die öffentlichen Bereiche ist der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) verantwortlich. Im Auftrag des LSBG schließt HAMBURG WASSER bei hohen Pegelständen die Flutschutzanlagen. Am Baumwall werden in wenigen Minuten Schutzbalken aufgebaut, am Fischmarkt, der Sachsen- oder Oberhafenbrücke Tore geschlossen. Unsere Hochwasserprofis steuern außerdem die Schieber der eigenen Trink- und Abwasseranlagen. Das klappt überwiegend vollautomatisch per Knopfdruck.

Probealarm am 2. Donnerstag im September

Proben für den Ernstfall: Auch unsere Fachleute bereiten sich jedes Jahr akribisch auf die Sturmflutsaison vor (Ole Braumann / HW)

Am Donnerstag, 12. September 2024, testen Bund, Länder und Kommunen jetzt schon im vierten Jahr in Folge ihre vorhandene Warninfrastruktur. Der Probealarm um 11 Uhr soll die Bevölkerung für das Thema Warnung zu sensibilisieren, Funktion und Ablauf verständlich zu machen und auf die verfügbaren Warnmittel (z. B. Sirenen, Warn-Apps, Cell Broadcast, digitale Werbeflächen) hinzuweisen.

Hochwasserschutz für Hamburg Zahlen bitte!

100  Kilometer

Deich schützen Hamburg vor verheerenden Sturmfluten

20  Stunden

Vor dem Hochwasser sind Vorhersagen verlässlich

28  Mitarbeitende

können kurzfristig alle rund 30 öffentlichen Anlagen schließen

Sturmflutsaison bis März

Die Sturmflutsaison geht von September bis März. Dann steigt die Gefahr, dass Stürme draußen auf der Nordsee das Elbwasser in die Stadt schieben: „Bei Ostwind haben wir niedrige Pegelstände. Gefährlich wird es bei Wind aus West oder Nordwest“, erklärt Olaf Rust, einer der Kollegen, der die Einsätze in der Leitwarte am Pinkertweg koordiniert.

Olaf Rust koordiniert die Einsätze aus der Leitwarte (Foto: Ole Braukmann / HW)

Mit 28 Männern und Frauen können innerhalb kürzester Zeit alle rund 30 öffentlichen Anlagen geschlossen werden. Und manchmal muss es schnell gehen: „Kleinste Änderungen der vorhergesagten Windrichtung oder Windstärke können dazu führen, dass das Hochwasser einen halben Meter niedriger oder eben auch höher aufläuft.“

Fischmarkt häufig überspült

Die Diensthabenden in der Leitwarte beobachten regelmäßig die Vorhersagen der Pegelstände des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie. Etwa 20 Stunden vor dem Hochwasser sind die Vorhersagen verlässlich, dann kommt es nur noch zu geringen Abweichungen von rund 30 Zentimetern.

Info

Warnung per Handy

Über die App NINA schickt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Warnungen über Gefahren auf’s Handy. Das Tool gibt es kostenlos in den App-Stores.

Pro Jahr wird der Fischmarkt etwa 10 Mal überspült. Wie häufig die Hochwasser-Kolonnen ausrücken, ist aber von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich. Dank regelmäßiger Übungen und Schulungen sind die Fachkräfte stets für ein Ausrücken gewappnet. Olaf Rust: "Im Ernstfall hängen Menschenleben von uns ab.“

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