Wie können die kommunalen Unternehmen und andere Stakeholder in der FHH dem Ziel einer klimasensiblen Stadtentwicklung näher kommen? HAMBURG WASSER stellt sich dem Thema auf verschiedenen Ebenen und leistet mit dieser Fachbeiratssitzung einen Beitrag zum Austausch und Weiterdenken zwischen beteiligten Stakeholdern der Stadt.
Frau Prof. Jacob, Leiterin des GERICS, betonte als Vertreterin der Geo-Wissenschaften in ihrem Vortrag, dass es „höchste Zeit“ sei und äußerte die Hoffnung, dass wir es noch in der Hand haben, die Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen. Wir müssen den Klimaschutz verstärken, z.B. durch die so genannte Energiewende. Aber selbst falls wir jetzt viel stärker Klimaschutz betreiben, werden uns die Folgen des bereits begonnenen Klimawandels unweigerlich treffen. Die mittleren Temperaturen werden klar steigen und es wird in der Folge mehr Feuchtigkeit in der Luft und damit mehr Gewitter und Starkregen geben. Das bedeutet, dass wir an beiden Fronten aktiv werden müssen, sowohl im Bereich Klimaschutz (Zwang zur Reduktion der Klimagasemissionen), als auch im Bereich der Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel.
Viele Regionen wie auch z.B. in Hamburg können von mehreren Extremen (Multi Hazards) getroffen werden, z.B. Inlandabfluss zusammen mit Sturmflut. Daher ist es wichtig, den urbanen Wasserkreislauf als Ganzes zu denken und zu managen. Frau Jacob betonte, dass mehr Klimaschutz- und mehr Klimaanpassungsmaßnahmen als bisher notwendig sind. Sie warnt davor, sich wie gehabt weiter im Dickicht der städtischen Zuständigkeiten zu verlieren.
Frau Metz als Vertreterin der Behörde für Stadtentwicklung (BSW) in Hamburg machte deutlich, dass sich die BSW auf den Weg zur klimasensiblen Stadtentwicklung gemacht hätte. Die Hamburger Bevölkerung wird weiter wachsen, demnächst werden 2 Mio. Menschen in der Stadt leben. Ziel sei es, möglichst wenige zusätzliche Flächen zu versiegeln, was mit dem Wohnungsdruck einen klassischen Zielkonflikt darstellt. Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung von Klimaschutz- und anpassungsmaßnahmen ist laut Frau Metz immer die Bürgerbeteiligung, die z.B. in der Hafencity sehr erfolgreich war. Dabei sind möglichst alle wichtigen Kriterien mit einzubeziehen.
Für ein solch komplexes Thema sind laut Frau Metz Kommunikationsformate für Fachleute wie dieser Fachbeirat sehr wichtig. Auch mit erfolgreichen Pilotprojekten kommt man gut voran. Wichtig ist dazu, sich mit auch in den Bezirken Verbündete zu suchen und zu finden, um leichter gemeinsame Interessen umsetzen zu können.