Überdurchschnittlich viel Regen im Einzugsgebiet von HAMBURG WASSER - dank nassem Jahresanfang – Zwischenbilanz zur Mitte des hydrologischen Winterhalbjahres
Niederschlagswerte bis zu 139 mm im Monat und Temperaturen bis zu 16,2 Grad Celsius - das neue Kalenderjahr startete regnerisch und mild. Der nasse Januar sorgte nach einem vergleichsweise trockenen November für einen Ausgleich der Regenbilanz in der ersten Hälfte des hydrologischen Winterhalbjahres. In Summe fiel in den Einzugsgebieten von HAMBURG WASSER von November 2022 bis Januar 2023 ein Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel der abgeschlossenen Klimaperiode 1991 bis 2020. Im Heidekreis regnete es dabei mit durchschnittlich 241 mm Niederschlag am meisten. Aufgrund insgesamt milder Temperaturen und infolge des ausbleibenden Bodenfrostes ist der Niederschlag fast vollständig versickert. Die hohen Regensummen der vergangenen Wochen spiegeln sich in ansteigenden Grundwasserständen in den flachen Grundwasserleitern wider.
Gesamtbetrachtung aller Einzugsgebiete von HAMBURG WASSER
Nachdem der November 2022 mit 24 mm zunächst weniger als die Hälfte des langjährigen Niederschlags brachte, waren die darauffolgenden zwei Monate überdurchschnittlich nass. Im Dezember 2022 lag die Niederschlagsmenge bei 84 mm, was einem Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel entspricht. Hervor sticht der Januar 2023, der mit 103 mm Niederschlag deutlich über dem langjährigen Schnitt von 71 mm lag. Insgesamt verläuft das hydrologische Jahr bisher leicht überdurchschnittlich. Mit 210 mm Niederschlag in den Einzugsgebieten von HAMBURG WASSER liegen die ersten drei Monate knapp oberhalb des Vergleichswerts der langjährigen Niederschlagsentwicklung (208 mm Niederschlag). Während die Niederschläge in Hamburg und Schleswig-Holstein dabei durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich ausfielen, waren sie in Niedersachsen überdurchschnittlich.
Regionale Auswertung
HAMBURG WASSER gewinnt etwa zwei Drittel des Wasserbedarfes im eigenen Stadtgebiet, etwa ein Viertel in Schleswig-Holstein und etwa ein Achtel in der Nordheide. Deswegen betrachtet der Versorger neben dem Niederschlagsgeschehen in Hamburg auch Regenschreiber in Niedersachsen im Landkreis Harburg und Heidekreis sowie in Schleswig-Holstein in den Kreisen Pinneberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Die regionale Auswertung der Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt eine vergleichbare Entwicklung in den Wassergewinnungsgebieten:
Hamburg: Im November fielen an den Stationen Neuwiedenthal und Fuhlsbüttel im Schnitt 23 mm Niederschlag und damit 62 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Der Dezember verzeichnete mit 79 mm im Vergleich zum langjährigen Mittel (71 mm) leicht überdurchschnittliche Niederschläge. Im Januar lag der Niederschlagswert mit 91 mm noch einmal deutlich über dem langjährigen Mittel von 67 mm.
Niedersachsen: Der Anfang des hydrologischen Jahres im Landkreis Harburg und Heidekreis zeigt ein ähnliches Bild wie in Hamburg. Das Winterhalbjahr begann mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen in Höhe von 25 mm. Zum Vergleich: Das langjährige Novembermittel liegt bei 63 mm. Im Dezember und Januar regnete es deutlich mehr. Der Dezember lag mit 88 mm Niederschlag 16 Prozent über dem Monatsmittel. Im Januar fielen 115 mm Niederschlag - das sind knapp 52 Prozent mehr als im langjährigen Schnitt.
Schleswig-Holstein: Für die Grundwassereinzugsgebiete im nordwestlichen und östlichen Hamburger Umland ist das Niederschlagsgeschehen in den Kreisen Pinneberg sowie Stormarn und Herzogtum Lauenburg relevant. An den Regenstationen im Kreis Pinneberg wurden im November 28 mm Niederschlag gemessen, in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg 20 mm. Beide Werte entsprechen weniger als der Hälfte des langjährigen Mittels. Im Dezember verzeichnete der Regenschreiber im Kreis Pinneberg 74 mm Niederschlag und damit 3 mm weniger als im langjährigen Schnitt. Eine gegensätzliche Entwicklung zeigt das Einzugsgebiet Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Der Niederschlag im Dezember liegt mit 89 mm 20 Prozent über dem langjährigen Mittel. Wie auch in Hamburg und Niedersachsen war der Januar in Schleswig-Holstein überdurchschnittlich regenreich: 96 mm Niederschlag im Kreis Pinneberg und 97 mm Niederschlag in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg (langjähriges Mittel in beiden Regionen: 69 mm).
„Die bisherige Entwicklung des hydrologischen Jahres ist für die Grundwasserneubildung positiv. Diese findet maßgeblich im Winterhalbjahr von November bis April statt. Dank des nassen Wetters der vergangenen Wochen registrieren wir ansteigende Wasserstände in flachen Grundwassermessstellen. In den tiefen Messstellen erwarten wir diesen Effekt zeitverzögert. Die Grundwasserstände stabilisieren sich seit Jahresanfang 2022, haben aber noch nicht wieder das normale Niveau erreicht,“ erklärt Björn Stiller, Hydrogeologe bei HAMBURG WASSER. Er schränkt allerdings ein: „Die Entwicklung der zweiten Hälfte des hydrologischen Winterhalbjahres bleibt abzuwarten. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir immer wieder große Schwankungen im Niederschlagsgeschehen erleben können. Als Momentaufnahme entspricht der bislang nasswarme Winter allerdings den Prognosen der Klimaforschung, wonach Niederschlag und Grundwasserneubildung im Winterhalbjahr in unseren Regionen mittelfristig eine gleichbleibende bis leicht steigende Tendenz aufweisen werden.“
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