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Regenreichstes Winterhalbjahr in Hamburg seit mehr als 60 Jahren Nasser Winter sorgt für hohe Grundwasserstände

Gute Nachrichten für das Trinkwasser: Das hydrologische Winterhalbjahr endet mit einem Regenplus von 51 Prozent. Von November 2023 bis April 2024 fielen in Hamburg im Mittel 525 mm Niederschlag. In der Hansestadt ist es das regenreichste Winterhalbjahr seit mehr als 60 Jahren und der dritte Winter in Folge mit überdurchschnittlichen Niederschlägen. Das Mittel ergibt sich aus den Niederschlagswerten der Deutschen Wetterdienst-Stationen in Neuwiedenthal und Fuhlsbüttel. An der Station Neuwiedenthal ist es das nasseste Winterhalbjahr seit regulärem Messbeginn im Jahr 1962. Die Station Fuhlsbüttel hat vergleichbare Winterniederschläge zuletzt vor knapp 30 Jahren aufgezeichnet. Der ergiebige Regen macht sich in der Entwicklung der Grundwassermessstände deutlich bemerkbar. Im oberflächennahen Grundwasser misst HAMBURG WASSER die höchsten Grundwasserstände seit knapp 22 Jahren. Die tiefen Grundwasserleiter liegen auf dem Niveau von Mai 2018 und damit auf einer Höhe vor der Trockenperiode von 2018 bis 2021.

Anders als das kalendarische beginnt das hydrologische Jahr im November und endet im Oktober. Im aktuellen Winterhalbjahr, das den Zeitraum bis April umfasst, waren fünf der sechs Monate überdurchschnittlich nass. Be-sonders hervor stechen der Dezember und der April. Die Niederschlagsmenge im Dezember hat sich mit 140 mm im Vergleich zum dreißigjährigen Mittel der Referenzperiode von 1991-2020 verdoppelt. Im relativen Vergleich setzt sich der April mit einem Regenplus von 117 Prozent deutlich an die Spitze des Winterhalbjahres. Insgesamt fielen in dem Monat 85 mm Regen. November, Januar und Februar verzeichneten ebenfalls allesamt überdurchschnittliche Regenmengen zwischen 32 und 65 Prozent. Lediglich im März 2024 fiel mit 34 mm weniger Niederschlag als im dreißigjährigen Mittel (57 mm). Durch die ergiebigen Regenfälle in den anderen Monaten wurde dieses Regenminus deutlich kompensiert. Mit 525 mm Regen fielen 178 mm mehr Niederschlag als im dreißigjährigen Durchschnitt der hydrologischen Winterhalbjahre. Damit sind in den ersten sechs Monaten bereits zwei Drittel der durchschnittlichen Gesamtjahresregenmenge (758 mm) gefallen. 

“Der ergiebige Regen der letzten Monate entlastet die Grundwasserstände und ist ein erfreuliches Zeichen für die Wasserversorgung in Hamburg. Gefüllte Trinkwasserspeicher und beständige Ressourcen sind ein kostbares Gut. Nicht überall ist dies selbstverständlich; in Hamburg haben wir vergleichsweise günstige Bedingungen. Damit wir auch in Zeiten des Klimawandels und einer wachsenden Bevölkerung gut versorgt sind, müssen wir die Trinkwasserressourcen schützen und sorgsam mit ihnen umgehen“, sagt Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer von HAMBURG WASSER. 

Überdurchschnittlich viel Regen im Hamburger Umland 

Da HAMBURG WASSER ein Drittel des Wasserbedarfes in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gewinnt, beobachtet der Wasserversorger das Niederschlagsgeschehen und die Entwicklung der Grundwasserstände auch außerhalb des Stadtgebiets. Am meisten Regen fiel im niedersächsischen Umland. Im nördlichen Teil des Landkreises Heidekreis waren es 663 mm, ein Regenplus von 72 Prozent. Auch in den Landkreisen Lüneburg (578 mm, 67 Prozent Regenplus) und Harburg (549 mm, 52 Prozent Regenplus) sowie im östlichen Teil von Stade (546 mm, 51 Prozent Regenplus) war es überdurchschnittlich nass. Gleiches gilt für das schleswig-holsteinische Umland. Im südlichen Teil des Landkreises Pinneberg fielen 528 mm Niederschlag (46 Prozent Regenplus), in der Region Stormarn / Herzogtum-Lauenburg waren es 493 mm (38 Prozent Regenplus). 

Grundwasserneubildung findet maßgeblich im Winter statt

Das Hamburger Trinkwasser stammt ausschließlich aus Grundwasser. Als Teil des Wasserkreislaufs bildet sich die Ressource stetig neu. Niederschlag versickert im Untergrund, durchfließt unterschiedliche Bodenschichten und sammelt sich in Porenräumen oder Felsklüften im Erdreich, in sogenannten Grundwasserleitern. Für die Neubildung des Grundwassers ist der Regen im Winterhalbjahr von November bis April besonders relevant. In diesem Zeitraum kann der meiste Anteil des Regens versickern. In den wärmeren Monaten von Mai bis Oktober verdunstet der Großteil des Regenwassers oder wird von der Vegetation aufgenommen. Während die oberflächennahen Grundwasserleiter kurzfristig auf das Niederschlagsgeschehen reagieren, bilden die tiefliegende Grundwasserleiter das Niederschlagsgeschehen in der Regel zeitverzögert ab. Für das Monitoring des Grundwassers beobachtet HAMBURG WASSER 36 Regenstationen und rund 1.400 Grundwassermessstellen im Hamburger Stadtgebiet und in der Metropolregion. 

Downloads

Pressemitteilung

Entwicklung der Winterhalbjahre in Hamburg seit 1962

Positive Regenbilanz im hydrologischen Winterhalbjahr

Regenreicher Winter entlastet Grundwasser

Vergleich zur durchschnittlichen Jahresmenge

Ihre Ansprechpartnerin

Janne Rumpelt

Billhorner Deich 2

20539 Hamburg

Tel.: 040 78 88 88 222

E-Mail: [email protected]

Portrait Janne Rumpelt, Pressesprecherin HAMBURG WASSER
Janne Rumpelt

Pressesprecherin