Engagement von HAMBURG WASSER und hanseWasser in Jordanien mit Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet – Internationaler Deutscher Nachhaltigkeitspreis
Rückenwind für internationales Engagement im Wassersektor: Seit 2021 arbeiten der Hamburger Wasserver- und Abwasserentsorger HAMBURG WASSER, der Abwasserentsorger hanseWasser aus Bremen und der zentrale jordanische Wasserver- und Abwasserentsorger Miyahuna Water Company erfolgreich in einer Betreiberpartnerschaft zusammen. Die Partnerschaft wird kostendeckend im Rahmen der Betreiber-plattform vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert, die unter anderem durch das Netzwerk German Water Partnership (GWP) unterstützt wird. Jetzt wurde die Partnerschaft mit dem Internationalen Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewürdigt.
Ingo Hannemann, Sprecher der Geschäftsführung von HAMBURG WASSER und Vorstandsvorsitzender von German Water Partnership (GWP): „Wir freuen uns über die Auszeichnung und über die Aufmerksamkeit, die das Projekt damit auch über unsere Bemühungen hinaus bekommt. Unser Projekt mit der Miyahuna Water Company in Jordanien steht beispielhaft für viele Projekte, mit denen die kommunale Wasserwirtschaft sich weltweit einbringt. Das Netzwerk GWP unterstützt dabei, Lösungen auch über die Grenzen Deutschlands hin-aus bekannter zu machen und damit drängende Herausforderungen im Umgang mit Wasser weltweit anzugehen.“
Florian Franz, technischer Geschäftsführer von hanseWasser: „Diese Partnerschaft markiert einen bedeuten-den Schritt zur Erreichung unseres gemeinsamen Ziels: Durch den Austausch von Erfahrungen und Ideen wollen wir innovative Lösungen für die internationale Abwasserwirtschaft und einen nachhaltigen Wasserkreis-lauf entwickeln. Schwerpunkte sind die Abwasserbehandlung und Wasserrecycling bei knappen natürlichen Ressourcen. Der Preis unterstreicht unsere gemeinsame Arbeit. Wir hoffen, dass er zu mehr Sichtbarkeit und einem schärferen Bewusstsein für die Herausforderungen des nachhaltigen Wassermanagements beiträgt.“
In Betreiberpartnerschaften (englisch: Water Operators' Partnerships, kurz WOPs) arbeiten öffentliche Was-server- und Abwasserentsorgungsunternehmen auf internationaler Ebene partnerschaftlich zusammen. Im Zentrum stehen dabei kollegiale Beratungen auf Augenhöhe. Hier werden Wissen ausgetauscht und Ansätze entwickelt, um wasserwirtschaftliche Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Ein Schwerpunkt im wasserarmen Jordanien liegt dabei auf der Optimierung der Wasseraufbereitung, bei der sich HAMBURG WASSER als Projektpartner besonders einbringen kann.
Wie in vielen Ländern im globalen Süden wird Trinkwasser in Jordanien aus Oberflächenwasser gewonnen. Zur Trinkwasseraufbereitung sind dabei chemische Mittel notwendig. Labortests bei Vor-Ort-Besuchen konnten
bei deren Einsatz spürbare Einsparpotenziale aufzeigen. Durch die Änderung der Dosierung eines Flockungshilfsmittels im größten Wasserwerk in Jordanien (250.000 Kubikmeter pro Tag) konnten so bereits 150.000 US-Dollar pro Jahr eingespart – und Umweltbelastungen deutlich gesenkt werden.
Neben dem Labor und der Wasseraufbereitung nehmen die Fachleute aus Jordanien gezielt Prozesse der Abwasserreinigung in den Blick. Hier liegt der Fokus des kommunalen Abwasserentsorgers hanseWasser Bremen. Der Betrieb von Kläranlagen verbraucht viel Energie und verursacht damit hohe Kosten. Anlagen zur Gewinnung von regenerativer Energie können das ändern. Für sie sind große Investitionen nötig, aber auch kleine Maßnahmen wie die Änderung der Belüftung können den Betrieb von Kläranlagen effizienter und damit nachhaltiger gestalten.
Hintergrund und Finanzierung
Das Projekt in Jordanien ist Teil der Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften zwischen kommunalen Unternehmen weltweit. Finanziert wird die Betreiberplattform durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt. Die Entwicklung und Durchführung der Betreiberplattform erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), German Water Partnership (GWP) und Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW).
Über die Auszeichnung
Der Internationale Deutsche Nachhaltigkeitspreis wurde am 29. November 2024 vergeben. Das Ziel der Auszeichnung für Unternehmenspartnerschaften besteht darin, besonders erfolgreiche Kooperationen zu identifi-zieren, die den Wandel hin zu einem nachhaltigeren Leben und Wirtschaften fördern. Vorbildliche Partnerschaften sollen ins Rampenlicht gerückt und als gelungene Beispiele sowohl nationalen als auch internationalen Unternehmen vorgestellt werden. Das Projekt soll Unternehmen nicht nur würdigen, sondern auch dazu anregen, als Multiplikatoren zur Entwicklungszusammenarbeit beizutragen.
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