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Spurenstoff PFAS: Praktisch, persistent – und gefährlich?

In unseren Gewässern lassen sich zunehmend sogenannte Spurenstoffe nachweisen, mikroskopisch kleine synthetische Stoffe, die ins Wasser gelangen und dort eigentlich nicht hingehören. Neben Medikamentenrückständen, künstlichen Süßstoffen oder Pflanzenschutzmitteln gehören dazu auch PFAS.

Grafik: Pia Bublies / HW

Was sind PFAS und wo begegnen wir ihnen?

PFAS ist die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und umfasst eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen und auch nicht abgebaut werden können. Sie sind wasser-, fett- und schmutzabweisend und werden aufgrund dieser Eigenschaften in vielen Bereichen unseres Alltags verwendet: in Outdoorkleidung, Kosmetikprodukten oder Verpackungen.

Sind PFAS gefährlich für uns?

Wir Menschen nehmen PFAS hauptsächlich über Lebensmittel auf, die mit beschichteten Gegenständen in Kontakt waren wie Pfannen oder Verpackungen. Auch wenn PFAS nicht akut giftig wirken, haben einige Substanzen dieser Stoffgruppe erhebliche langfristige Auswirkungen auf unseren Körper. So können sie das Immunsystem schwächen, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder verschiedene Krebsarten hervorrufen. Bei vielen PFAS-Verbindungen ist noch nicht erforscht, welche Wirkung sie im Körper und der Umwelt haben.

Wie kommen PFAS in die Umwelt?

Fabriken pusten PFAS über die Schornsteine in die Luft, lange Zeit wurde und wird bei der Feuerbekämpfung Löschschaum mit PFAS genutzt, die Stoffe lösen sich beim Waschen aus Textilien oder aus Produkten wie Kettenfett und gelangen so in die Umwelt. Mittlerweile lassen sich PFAS überall auf der Welt nachweisen, beispielsweise auch in der Antarktis.

PFAS zählen zu den stabilsten Verbindungen überhaupt. Weder Wasser noch Licht oder Mikroorganismen können PFAS abbauen, es ist sehr aufwendig, sie wieder zu entfernen. Sie bleiben in der Natur und reichern sich immer mehr an. Deswegen werden sie auch als persistent bzw. Ewigkeitschemikalien bezeichnet.

Kommen PFAS im Hamburger Trinkwasser vor?

Wir von HAMBURG WASSER prüfen unser Trinkwasser sehr engmaschig und regelmäßig. An allen Messstellen liegen die Befunde von PFAS unterhalb des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung von 0,1 Mikrogramm/Liter. Ebenso wird auch der von der Trinkwasserverordnung ab Anfang 2028 geforderte Grenzwert für PFAS-4 von 0,02 Mikrogramm pro Liter weit unterschritten.

Generell sind PFAS eher ein Thema im Trinkwasser, das aus Oberflächengewässern wie Flüssen oder Stauseen gewonnen wird. In Hamburg fördern wir das Wasser für unsere Trinkwasserproduktion ausschließlich aus Grundwasser aus Tiefen zwischen 20 und 429 Metern. Die verschiedenen Bodenschichten, die das Wasser bis dahin durchläuft, filtern und halten Spurenstoffe wie zum Beispiel eben PFAS zurück.

Wie lassen sich PFAS vermeiden?  

PFAS sind allgegenwärtig. Es ist kaum möglich ihnen zu entgehen, weil die Stoffe durch die Nahrung und die Luft in den Körper gelangen. Für ein paar Produkte, die oft PFAS enthalten, gibt es Alternativen: Pfannen aus Emaille statt beschichtetem Material, Porzellangeschirr statt Wegwerfbecher, Outdoorjacken ohne künstlich hergestellte Chemikalien. 

Weitere Informationen

Hintergründe und weitere Informationen zu PFAS finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): BMUV: Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) | Cluster